Verschlossen und ins Licht gestoßen
Gießend, fließend werden wOrte zu Staub
Texte fliegen durch den inneren Kosmos
Tippende Finger auf einer alten Tastatur
Es bewegt sich wie frisch geschlüpft aus einem Ei
Die Sonne strahlt zu hell für den Augenblick
Es nickt und hebt den Kopf
schaut empor mit königlichem Antlitz
Das Sein friert ein im menschlichen Gefäß
Pure Logik mindert die Freiheit
Und doch ist die Sehnsucht kein Wegweiser zum Glück
Viele Momente bis hin zum richtigen Tag
der vielleicht verpasst wird und nie wieder kommt
So ist das Leben
Es beginnt unerwartet und lässt sich nicht zähmen
Es geht zu ende wie jede Pflanze,
die irgendwann wieder zurück kehrt;
von dort wo sie einmal herkam
In sich zusammenfällt und alles hinter sich lässt was vorher existenziell war
So ist das Leben
Wir tanzen im Nebel und lassen die Fetzen fliegen
Wir springen in gärend schwarzes Moor und suhlen uns danach im weißen Sand
So viele Narben und Risse trägt die Haut
Die wie ein Papyrus Hieroglyphen der Erlebnisse in sich birgt
Geschichten und Wahrheiten die miteinander streiten
Meinungen und Einsichten
Bessere Aussichten und neue Vermeidungen
Sich richten und wieder aufstehen
Ich in mir und Ich in dir sind auch nur Floskeln
Floskeln für die Magie die keiner sieht
Und doch kann es jeder erkennen
Das Augenlicht scheint nach innen und bestrahlt den Schatz
Er glänzt so herrlich wie ein Collier aus dem 17ten Jahrhundert
Doch niemand trägt es an seiner Kehle
Kein Wort könnte sich aus dessen Anmut gestalten
Pure Ehrfurcht erstickt die Klarheit noch vor dem Formulieren
Es geht niemals um kapieren
Wir können noch so viel studieren und all die Informationsfluten wie ein Asthmatiker inhalieren
Nichts wird es je ermöglichen das Nichts zu extrahieren
Es lebt in sich und ernährt sich von sich selbst
In Einsamkeit keimt der Same eben zum einen Sein
Zwar allein und dennoch nie getrennt
Immer All-Ein und gleichsam geteilt
Vereint verheilt der Beginn eines neuen Endes
Ein Ende das sich nicht erkennen lässt
weil es wie der Schlaf plötzlich und mutig in uns einsetzt
uns mitreist
In Welten die noch nie ein Wesen zuvor wahrnahm
nur um zu vergessen, dass all der Witz erst im Gesamtbild zu finden ist
Denn die Summe ist größer als seine Teile
So basteln wir uns Pfeile und schießen wie die Wilden
Wir raufen und keifen wie noch nie zuvor
Oh Zukunft wie sehr du uns am Arsch lecken kannst
Es gibt nur Jetzt und alles was wahr war, war eben schon und ist nutzlos ab jetzt
Keuchend und schleppend, feststeckend in Schlamm, trägt uns der Drang in richtung Freiheit
Das zähe und widerspenstige ist dabei immer nur die Weisheit
Die Schläue des Fuchses der sich auf dem Eis vertritt
Sich aufs neue in eine neue Erfahrung verspricht
“Oh Mist” zünden die Synapsen
“Mistakes werde made” als Credo für die gedanklichen Akten
Erlaubnis erteilt; auch mal richtig auf die Schnauze zu fallen
In all dem Lärm
auch einfach mal das beste Porzellan auf dem Küchenboden zu knallen
Und dann die Stille
Diese unerträgliche und klirrend drängende Anti-Frequenz
Das ausgedachte Equilibrium der perfekten Existenz
Pasteurisiert und abgekocht bis alles nur noch Staub ist
Versehen mit ein wenig Salz damit es die trockene Kehle ein wenig stimuliert
“So singet doch endlich!”
schreit die Welt in ihren Wehen
Doch wehe man vergreift sich im Ton
Dann kommt die Rückkehr des Herrschers Saturn
Ein Beben
Ein Segen
Endlich wieder Regen
Sich endlich bekennen zum Leben
Und dann
Fängt alles wieder von vorne an
…
Talis
21.01.2021
Kommentare
Echt gut, kann ich mich drin wiederfinden! Danke dafür.